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Inbound Marketing

Sozial “handeln”: gesellschaftliches Engagement als Marketingmaßnahme

Wenn Unternehmen sozial handeln und sich sozial engagieren, birgt dies enormes Potenzial für das Marketing.

Sozial “handeln”: gesellschaftliches Engagement als Marketingmaßnahme

Sozial “handeln”: gesellschaftliches Engagement als Marketingmaßnahme

Vor einigen Wochen stand der Geburtstag meiner kleinen Nichte an. Nach schier endloser Recherche über Spielzeug mit Mehrwert habe ich mich für ein Brettspiel entschieden. Zum einen aus Gründen von Nachhaltigkeit – sogar die Verpackung wird als Spielfläche genutzt. Zum anderen bietet es einen Lerneffekt oben drauf zu der wirklich netten Gestaltung. Aber was mich letztendlich überzeugt hat, war das Logo des WWF. Ich verbinde es mit einer seriösen Organisation, bei der mein Geld tatsächlich zum Schutz der Umwelt eingesetzt wird.

Mein persönlicher Mehrwert: Ich fühle mich gut, weil ich mit meinem Kauf (unkompliziert und ohne weiteren Aufwand) soziales Engagement zeige. Gesellschaftliches Engagement als Marketingmaßnahme? Bei mir funktioniert es offenbar. Dieses Potenzial haben einige Unternehmen bereits erkannt.

Corporate Social Responsibility – eine Hand wäscht die andere

Ich bilde mir ein, dass ich ansonsten nicht besonders anfällig für Marketingaktionen bin oder diese zumindest meistens hinterfrage. Die Verbindung mit seriösen, gemeinnützigen Organisationen allerdings macht Produkte für mich interessant, die ich ansonsten gar nicht auf dem Schirm hätte.

Nicht umsonst machen sich längst viele Unternehmen oder auch Prominente um wohltätige Zwecke verdient.

Die Corporate Social Responsibility, also die soziale Verantwortung einer Firma, ist mittlerweile enorm wichtig geworden. So sehr, dass große Konzerne teils sogar eigene Abteilungen dafür geschaffen haben. Diese unterstützen gemeinnützige Einrichtungen, fördern sozial schwache Gruppen, investieren in den Umweltschutz und und und…

Dabei geht jedoch der unternehmerische Gedanke nicht verloren. Vielmehr wendet das Marketing die Strukturen und Techniken der profitorientierten Absatzwirtschaft an. Nur dass dabei eben ein sozialer Nutzen zugrunde liegt.

Nichts anderes ist “Social Marketing”. Man macht beispielsweise auf Missstände oder gefährdete Arten aufmerksam und versucht Gegenmaßnahmen einzuleiten oder einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Eben dieses Engagement wird dann nach außen und innen kommuniziert, um ein positiveres Image zu erlangen.

Und das ist auch völlig in Ordnung: soziales Engagement ist löblich, absolut notwendig und bewirkt Gutes. Wen stört es also, wenn die Verantwortlichen noch ein weiteres Ziel verfolgen? So ist doch jedem geholfen, klassische Win-Win-Situation!

Auch wenn es Überschneidungen gibt: Soziales Engagement im Marketing ist nicht gleichzusetzen mit dem Begriff Social Marketing. Dieses nämlich zielt darauf ab, einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen und Wertvorstellungen zu beeinflussen. Wie gesagt, ich bin sicherlich nicht die einzige, die sich nach dem Kauf von Dingen gerne auf die Schulter klopft, weil sie zusätzlich noch etwas Gutes getan hat.

Dann stelle ich fest, ich arbeite für eine dieser Firmen. Wir unterstützen eine Rehabilitationseinrichtung für Orang-Utan-Waisen in Borneo. Unsere Firma hat sogar eine Patenschaft für einen der Affen, Henry, übernommen.

Es ist sehr befriedigend, Teil dieses Ganzen zu sein. Vor allem wenn man zwischendurch Neuigkeiten erhält und sieht, welchen Nutzen das Projekt hatte für eine Region, eine Bevölkerungsgruppe, eine Tierart…

Soziales Engagement stärkt aber nicht nur Kundenbeziehungen

Damit identifiziert man sich liebend gerne. Was wiederum zur Folge hat, dass man ebenso gerne sein Bestes gibt, sich vielleicht noch ein bisschen mehr “reinhängt”. Das ist doch ein bedeutender Mehrwert für einen Arbeitgeber – zufriedene Beschäftigte.

Ich komme morgens mit Freude zur Arbeit. Also, jetzt auch nicht jeden Tag. Aber immerhin sehr oft. Und dann stört es mich meist nicht, schon etwas früher zu kommen. Oder ich bleibe noch länger, weil ich eine Aufgabe einfach noch abschließen will.

Nicht unbedingt, weil es heute getan sein muss. Sondern weil ich es gern jetzt und sorgfältig fertig stelle. Kurz gesagt, meine Zufriedenheit wirkt sich direkt und sehr positiv auf meine Produktivität, meine Effizienz, meine Motivation und vieles mehr aus.

Ebendiese Steigerungen zeigen sich bei freiwilligem, sozialem Engagement am Arbeitsplatz.

Soziales Engagement als Basis für qualifizierten Nachwuchs

Auch im kleinen Rahmen hat Gemeinnützigkeit Vorzüge. Man macht sich in seiner Umgebung beliebt, erhält viel Aufmerksamkeit. Das auch beim zukünftigen Nachwuchs.

Erst vor ein paar Wochen habe ich gelesen, dass es mittlerweile so schwer ist wie nie zuvor, seine Ausbildungsstellen zu besetzen. 32 Prozent der Betriebe konnten für 2015 nicht alle ihre angebotenen Plätze besetzen. Da bietet es sich doch an, ein kleines Jugendprojekt zu starten.

Je früher man Kinder fördert, desto besser – für alle Beteiligten. Kinder können sich so wunderbar für so ziemlich alles begeistern, wenn man es ihnen nur mit Spaß vermittelt.

Wenn es dann Zeit wird, sich um seine berufliche Zukunft Gedanken zu machen, ist da nicht mit Sicherheit der Betrieb die erste Anlaufstelle, mit dem ich seit Jahren viele tolle Erfahrungen, Erinnerungen und Erfolge verbinde und teile? So können Firmen Kosten bei der Anwerbung einsparen, weil sie ohnehin einen guten Ruf genießen, über hohe Bindung verfügen und somit weniger Maßnahmen nötig sind.

Nicht jedes Social Marketing hat automatisch Erfolg

Es gilt natürlich, auch bei jeder noch so gut gemeinten Idee, bedacht zu agieren. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn ich an die Deutsche Bank denke, dann fällt mir als erstes nicht ein, dass sie zeitweise richtig viel Budget in gesellschaftliche Belange investiert hat. Viel eher im Gedächtnis blieben mir ein 25 prozentiges Renditeziel mit gleichzeitigem Stellenabbau.

Soll heißen, auch wer noch so viel spendet, kann diesen Einsatz nicht glaubhaft vertreten, wenn er es nicht mit seinem unternehmerischen Kurs in Einklang bringen kann.

Und: Wenn man sein wohltätiges Bemühen als strategische Maßnahme für seinen Betrieb nutzen möchte, sollte man es zuerst ausreichend und adäquat kommunizieren.

Da wir im Zeitalter der sozialen Netzwerke leben, muss dies nicht mal unbedingt ungemein teuer sein. Denn wenn man Menschen wirklich durch sein gutes Beispiel und positive Effekte inspirieren kann, dann übernehmen sie die Verbreitung für einen.

Wenn ich mir eine kleine Zusammenfassung erlauben darf…

wenn Unternehmen sozial handeln, hat das meiner Meinung nach enormes Potenzial.

Die meisten von uns sind gerne Teil einer guten Sache. Umso besser, angenommen ich brauche ein Produkt sowieso und spende damit noch etwas ohne großen (finanziellen) Aufwand. Selbst wenn man nicht jeden zum Käufer, Kunden oder glücklichen Mitarbeiter machen kann, wenn ich nur das Bewusstsein der Menschen erreicht habe, ist bereits etwas geschafft.

Wenn man es aber geschickt anstellt und damit nicht allzu tief in die eigene Tasche greifen muss oder sogar noch davon profitiert, ist wie gesagt allen geholfen. Denn das Fundament jedes langfristigen, wirtschaftlichen Erfolges ist ein stabiles wirtschaftliches Umfeld.

Wieso sollten andere nicht einem positiven Beispiel folgen, wenn sie damit Gutes tun und gleichzeitig ihre Erlöse steigern können?

Isabell Weiß

Isabell Weiß

Isabell war Inbound Marketing & Sales Consultant bei TRIALTA.

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