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Bitte ein bisschen Persönlichkeit! – Besser bloggen mit Charakter

Wie verleiht man Texten Persönlichkeit? Oder besser: Welche Fehler gilt es zu vermeiden, damit die persönliche Note beim Schreiben nicht verloren geht?

Bitte ein bisschen Persönlichkeit! – Besser bloggen mit Charakter

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Vor einiger Zeit hat mich eine unserer Leserinnen gefragt, wie man aus meiner Sicht einem Text ein bisschen Persönlichkeit gibt. Ich habe lange darüber nachgedacht, weil es mir selbst bis dahin nicht so ganz klar war.

Am Ende habe ich das Pferd von hinten aufgezäumt und bin zu einer recht sinnigen Antwort gekommen, die mir selbst beim Bloggen weiterhelfen wird.

Warum braucht ein Text eigentlich Persönlichkeit? Ist es nicht das Wichtigste, dass der Inhalt stimmt? Dass Rechtschreibung und Grammatik sauber sind?

Ganz klar ist: Alles ist wichtig!

Ein Text, dessen Inhalt keinen Mehrwert für den Leser darstellt, ist sinnlos: Er wird nicht gelesen.

Wenn Orthografie und Grammatik zu Wünschen übrig lassen, stört das das Lesevergnügen. Mich persönlich nervt es, wenn ich Rechtschreibfehler finde. Zumindest dann, wenn es mehr als einer oder zwei sind. Und wenn es gar zu viele sind, macht der Text auf mich den Eindruck, dass er einfach hingerotzt wurde. Da habe ich keine Lust, meine Zeit damit zu verschwenden.

Wenn ein Blogpost also inhaltlich für mich interessant ist und mir in irgendeiner Form weiterhilft und gleichzeitig sauber verfasst ist, ist das schon mal die halbe Miete.

Damit er aber wirklich einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt und vielleicht sogar dafür sorgt, dass ich mehr von besagtem Autor lesen möchte, braucht er eine eigene Note, Persönlichkeit eben.

Was raubt einem Text Persönlichkeit?

Ich habe mich der Frage, was einem Text Persönlichkeit verleiht, aus der anderen Richtung genähert, denn:

Erstmal hat alles Geschriebene die Chance auf Persönlichkeit, es wird ja schließlich (in den meisten Fällen) von einem Menschen verfasst – von einer ganz eigenen, individuellen Persönlichkeit.

Die Frage müsste daher korrekterweise lauten: Was raubt einem Text Charakter? Welche Fehler gilt es zu vermeiden, um dem Text den persönlichen Anstrich zu erhalten?

Für mich haben sich hier vier Punkte herauskristallisiert (Wenn Ihnen hierzu noch mehr einfällt, bitte, nur zu, ich freue mich über regen Austausch!):

  1. Das Kopieren von anderen Autoren
  2. Übertriebene Vorsicht aus Angst vor Kritik oder Anfeindungen
  3. Erzwungene Seriosität statt “einfach Drauflosschreiben”
  4. Die Angst, zu viel von sich preiszugeben

Stil kann man nicht kopieren!

Ich lese einen Text, er ist toll, er ist flüssig, spannend, er hat das gewisse Etwas. Ich bin absolut begeistert: So möchte ich auch schreiben, GENAU SO!

Und genau das ist der falsche Ansatz. Wenn ich so vorgehe kann ich es auch gleich sein lassen, denn es wird nicht gelingen, egal wie sehr ich mich auch anstrenge. Denn ich bin ich, mit meiner eigenen Persönlichkeit – und ganz gleich was ich mache, ich werde niemals so schreiben können wie jemand anderes; einfach weil ich niemand anderes bin.

Ich komme dem gewünschten Schreibstil vielleicht extrem nah, doch wird immer eines fehlen: Persönlichkeit. Weil ich meine eigene verleugne und versuche beim Schreiben jemand anderes zu sein. Irgendwie logisch, oder?

Angst vor Kritik

Ich kenne das Gefühl nur allzu gut: Eigentlich möchte ich etwas schreiben und zwar haargenauso wie ich es denke und fühle.

Und dann schleicht sich ein mulmiges Gefühl ein: Kann ich das wirklich so schreiben? Was werden die Leser sagen? Da könnte es Kritik hageln… Das kann man auch anders sehen... Habe ich Lust auf Konfrontation?

Ich rede hier gar nicht mal von hochbrisanten Dingen, es kann letztendlich um die Kleinigkeiten des alltäglichen Lebens gehen, z.B.: Soll ich wirklich schreiben, dass es mich maßlos nervt, wenn ich in einem Text mehrere Flüchtigkeitsfehler finde? Trete ich damit nicht einigen Lesern auf den Schlips? Und mache ich mich mit dieser Aussage nicht besonders angreifbar, denn schließlich versteckt sich auch in meinen Texten immer wieder mal ein Murks, der da gar nicht hindürfte?

Ich habe mittlerweile einen Weg gefunden, mit dem mulmigen Gefühl umzugehen:
Ich nehme es wahr, schenke ihm Aufmerksamkeit und wäge kurz ab, ob es mich wirklich auf einen relevanten Fehler aufmerksam machen will oder ob es einfach nur die Angst ist, nicht gefallen zu können.

In beinahe allen Fällen ist es Letzteres. Gibt man dem Angstteufel zu häufig nach, raubt man dem Text Persönlichkeit – schließlich lässt man etwas ganz Wesentliches weg, was der eigenen Ansicht nach, ja unbedingt da hingehört. 

Erzwungene Seriosität statt “einfach Drauflosschreiben”

“Einfach Drauflosschreiben” heißt nicht, dass man sich über Ausdrucksweisen und Ähnliches keine Gedanken mehr machen soll.

Ich meine damit eher: Schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist, nur eben in schriftlicher Form. Schreiben ist eben nicht gleich Sprechen.

Dass sich eine allzu flockige Ausdrucksweise nicht gerade elegant liest, versteht sich von selbst. Füllwörter wie “wieder mal” und “natürlich” und “lediglich” machen sich nur selten gut in einem geschriebenen Text, zumindest, wenn man sie so inflationär gebraucht wie das beim gesprochenen Wort der Fall ist.

Aber:
Gerade das Bloggen lebt von Lebendigkeit. Verbietet man sich jedes saloppe Wort, wird daraus schnell ein Presseagentur-Text – oder, noch schlimmer, ein Behördenbericht. Da geht dann jedwede Persönlichkeit verloren.

Die Angst, zu viel von sich preiszugeben

What Happens On The Internet Stays On The Internet. Das ist einer der Gründe, warum man sich in völlig desolatem After-Party-Zustand besser gar nicht auf seinem Facebook-Account einloggen sollte.

Wer einen privaten oder auch einen Unternehmensblog betreibt, wird immer wieder vor der Frage stehen: Wie viel “Persönliches” ist notwendig?

Man wird bei Themen, in denen man sich auskennt, immer die beste Performance abliefern. Deshalb sollte man im Idealfall vor allem über Dinge schreiben, mit denen man Erfahrung hat.

Über selbst Erlebtes beziehungsweise über eigene Gedanken zu schreiben, offenbart dem Leser aber immer auch einen Einblick in das Innere des Autors. Schnell stellt sich da die Frage: Möchte ich das?
Die spontane Antwort lautet: Nein. Eigentlich eher nicht.

Schließlich kenne ich meine Leser ja im Normalfall nicht persönlich und einem Wildfremden auf der Straße erzähle ich auch nichts aus meiner Kindheit, berichte über Pleiten, Pech und Pannen aus meinem (Arbeits-) Leben oder über Dinge, die mich ehrlich gefreut oder weitergebracht haben.

Dem spontanen “Nein” kann ich aber auch ein “Ja, natürlich!” entgegensetzen. Zumindest dann, wenn ich Persönliches auf eine Weise niederschreiben kann, die mir selbst nicht das Gefühl gibt, völlig entblöst vor meinen Lesern dazustehen.

Im Sinn muss man dabei die Frage haben: Was will ich meinen Lesern mit meinem Text eigentlich sagen? Und: Ist es dafür wirklich notwendig, immer zu 100 Prozent bei der Wahrheit zu bleiben?

Ein Beispiel: Muss ich, wenn ich aus einem Gespräch mit meinem Therapeuten zitiere, unbedingt erwähnen, dass es eben dieser, ein Therapeut, gewesen ist? Oder reicht hier auch einfach der Ausdruck “mein Gegenüber” oder geflunkert “mein Freund”, “mein Vater”, “mein Arbeitskollege”?

Oder, um ganz konkret bei einem tatsächlich von mir verfassten Blogpost zu bleiben, nämlich diesem hier: Relevanter Content: Storytelling, Buyer Persona und Platzierung. Ob ich damals nun bei den Pfadfindern war, als ich mein erstes bewusstes Erlebnis mit relevantem Content hatte, oder ob sich die Begebenheit doch eher im Kreis einer evangelischen Jugendgruppe abgespielt hat, ist hinsichtlich dessen, was ich zum Ausdruck bringen wollte, nicht relevant!

Es ist eine Gratwanderung, abzuwägen, wann die komplette Wahrheit angebracht ist und wann es dem Blogpost nicht weh tut, erlebten Inhalt so weit abzuändern, dass der Sinn erhalten bleibt. Eigene Gedanken und selbst Erlebtes aber rigoros außen vor zu lassen raubt dem Text Persönlichkeit.

Ich glaube, dass es noch einige weitere Aspekte gibt, die man bedenken könnte, wenn man sich mit der Frage “Was gibt einem Text Persönlichkeit?” beschäftigt.

Fällt Ihnen hierzu etwas ein? Wie verleihen Sie beim Bloggen Ihren Texten die “eigene Note”?

Isabell Weiß

Isabell Weiß

Isabell war Inbound Marketing & Sales Consultant bei TRIALTA.

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